Zugänge zum Hüftgelenk

Lateraler transglutealer Zugang

Weltweit führend ist der hintere (posteriore) Zugang zum Hüftgelenk, gefolgt von dem seitlichen (lateralen) und seitlich-vorderen (antero-lateralen) Zugang. Der international am häufigsten angewandte Zugang ist der hintere Zugang, welcher heute sehr häufig besonders schonend als mini-posteriorer Zugang durchgeführt wird. Hierbei ist ein Aufstehen und Laufen bereits unmittelbar, also bereits in der OP-Abteilung, möglich. Der direkte vordere (direct-anterior) Zugang, obwohl in den letzten Jahrzehnten wenig angewandt, gewinnt gerade ein wenig mehr an Bedeutung, da er als besonders schonender minimal-invasiver Zugang beworben wird. Dies ist nur zum Teil wirklich der Fall. Ein sehr wichtiger Nachteil des vorderen Zugangs: Fehlende Erweiterbarkeit des Zugangs bei Problemen.

Die Erholung ist bei dem hinteren und dem seitlich-vorderen Zugang besonders schnell, da keine Beeinträchtigung der für die Stabilität und Sicherheit erforderlichen Muskulatur erfolgt. Die Schnittlängen sind gleich. Gangbilduntersuchungen zeigen die Vorteile sehr deutlich.

Eine aktuelle Studie zeigt ähnliche Ergebnisse bei den verschiedenen Zugängen hinsichtlich der Infekt- und Revisionrate (Implant Survival After Minimally Invasive Anterior or Anterolateral Vs. Conventional Posterior or Direct Lateral Approach: An Analysis of 21,860 Total Hip Arthroplasties from the Norwegian Arthroplasty Register (2008 to 2013)).

Vergleich vorderer zu hinterer Zugang ENG von Richard Sweet, M.D. /USA

Grafisch sind die Sichtbarkeiten am Becken im folgenden gut dargestellt (grüne Kreise: gut sichtbar, rote Kreuze: nicht sichtbar):

Direct anterior Zugang (Smith-Petersen)
Direct anterior Zugang (Smith-Petersen)
Posteriorer Zugang
Posteriorer Zugang
Lateraler transglutealer Zugang
Lateraler transglutealer Zugang
Anterolateraler Zugang (Watson-Jones)
Anterolateral Zugang (Watson-Jones)

(mit freundlicher Genehmigung von Dr. Rolf Schipp)

Dies ist bei Revisionseingriffen wichtig und hat aber ebenso Einfluss auf die Wahl des Zugangs beim Primäreingriff.

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